Rom - die Annäherung 9/2020: Es gibt Orte, da muss man gewesen sein - dazu zähle ich Rom. Mehrmals war ich in der urbs aeterna, über Jahrzehnte. Diesmal ist es etwas Besonderes: Trauzeuge sein in Rom, in Coronazeiten. Die Stadt ist entspannt, nur wenige Menschen sind unterwegs. Manche wählen eine besondere Art der Annäherung: in Ruderbooten gleiten sie im Gleichklang den Tiber entlang - unter den Ponti di Roma durch. Eine andere Perspektive macht es aus. Ein anderer, neuer, vielleicht auch ungewöhnlicher Blickwinkel lässt etwas in einem anderen Licht erscheinen und bricht Verfestigtes auf, eröffnet Neues. Das gilt für Orte und Menschen.
Piazza Navona 22:54: Eine außergewöhnliche Situation bietet sich dar. Drängen sich sonst hier um diese Zeit Menschen dicht an dicht und der Platz quillt über – nichts vom Üblichen ist zu sehen und zu spüren. Die völlig andere Atmosphäre verunsichert, lässt an ihrer Realität zweifeln. Man braucht die Piazza nicht mit den Vielen aus der ganzen Welt zu teilen. Kein Geräuschteppich schwebt über uns und man sieht sogar den glänzenden Boden, der an eine spiegelnde Wasserfläche erinnert – vielleicht wie damals als man die Piazza flutete. Im Bewusstsein der Einzigartigkeit, der Surrealität fällt es schwer dieses Setting loszulassen an diesem warmen, lauen Spätsommerabend. So anders! Nur die Tauben fliegen wie immer...
Engelsburg: Die Engelsburg vor dem restblauen Himmel spiegelt sich im - für diese Jahreszeit reichlichen - Wasser des Tiber. 2 Männer stehen am Ufer und reden. Die Nacht reduziert die Details. Die Burg war Mausoleum, Zufluchtsort, Wohnort, Gefängnis und ist nun Museum. Ein multifunktionales Gebäude. Die Nutzung kann konträrer nicht sein. Der Verwendungszweck ändert sich, die Form bleibt.
Rom und Maria: .... beim Spazieren durch die Stadt fallen die vielen Marienbilder auf. Sie befinden sich meist an Hausecken. Möglicherweise dienten sie in dunklen Zeiten auch der Orientierung. In einem doppelten Sinn. Maria ist Zufluchtsort, Helferin, Verbündete, Hoffnungsträgern , usw. Hausecken werden zu Glaubenszeugnissen... auch in Salzburg finden sich zahlreiche Marienabbildungen an den Häusern - meist als Abbildung des Gnadenbildes von Maria Plain.
Die Straße: Man braucht keinen Straßennamen, der ungewollt an die Pandemie erinnert, man merkt es auch an den fehlenden Touristen, den fast menschenleeren Plätzen, den kurzen Warteschlagen, an den Einladungen in die Lokale - Rom ganz anders - besonders. Das ungewöhnlich spätsommerliche Licht, die südlichen Tage .....( ursprünglich Straße der Rosenkranzverkäufer)
Rom - Mohrenbrunnen Piazza Navona: Die Bezeichnung ist ja nicht mehr politisch korrekt! Jedenfalls dreht sich die Figur und wirft einen Blick auf die mit einer Plakatfolie bespannte Häuserfront. Eine perfekte Inszenierung! Die Schatten der Beleuchtung tun ihr Übriges.
Rom - die Hand: Fontana dei Quattro Fiumi /Vierströmebrunnen)... Abwehr oder vor der zarten Berührung, es ist nicht erkennbar. Die Hand zeigt Spuren! Hand-lungsfähig bleiben, trotz der Bruchlinien .
Rom Dachlandschaft: .... von der Terrasse des Zimmers. Ein Wald von Fernsehantennen und Satellitenschüsseln umgibt uns. Dazwischen der Erzengel Michael von der ENGELSBURG Hoffentlich findet er seinen Weg durch den technischen Wald der permanenten Kommunikationsbereitschaft. Er, der die Seelenwaage in der Hand hält!
Rom - Platane: Man findet sie überall in der Stadt. Sie scheinen mit den Einschänkungen der Stadt gut zurecht zu kommen und sind typisch für viele Städte. Sie gehören zum Stadtbild und sind überall zuhause. Mit ihrer camoflageartig gemusterten Rinde ist sie immer auch eindeutig identifizierbar, wo auch immer man sich befindet, schafft sie ein vertrautes Bild